Freie Einreise für Geboosterte aus aller Welt
Grund für die Lockerung ist, dass Omikron mittlerweile auch in Österreich die vorherrschende Coronavirus-Variante ist.
Die Drittimpfung bedeutet ab Montag freie Fahrt nach Österreich. Mit der mittlerweile 12. Novelle der Covid-19-Einreiseverordnung wird nämlich die Liste der Virusvariantengebiete komplett geleert. Damit entfällt das PCR-Testerfordernis auch für Geboosterte aus 14 Omikron-Vorreiterstaaten, darunter Großbritannien, Dänemark, die Niederlande und Norwegen. Wer „nur“ vollimmunisiert ist, braucht weiterhin ein aktuelles negatives PCR-Testergebnis.
Weil Omikron auch in Österreich dominiert
Neben den vier europäischen Staaten waren auch Südafrika und neun weitere Staaten des südlichen Afrika auf der Liste der Virusvariantengebiete. Grund für die Lockerung ist, dass Omikron mittlerweile auch in Österreich die vorherrschende Coronavirus-Variante ist. Mit der Novelle werden die Gültigkeit der Verordnung um einen weiteren Monat – bis 28. Februar – verlängert. Ihre sonstigen Bestimmungen bleiben unverändert. Von einigen Ausnahmen, etwa für den Berufsverkehr, abgesehen, lässt Österreich weiterhin nur vollständig Geimpfte und Genesene einreisen. Wenn sie keine Drittimpfung haben, brauchen sie einen maximal 48 Stunden alten PCR-Test.
Vom ersten Stich bis Omikron
Die Impfung hat Hoffnungen geweckt, die Pandemie könnte 2021 bewältigt werden. Neue Virus-Varianten stechen Erwartungen, und Verkündigungen, aus.
Erinnern Sie sich noch? März, April 2021? Lokalpolitiker drängeln sich beim Impfen vor, es herrscht sogar ein gewisser Neid auf jene, die früh drankommen. Aber schon im Sommer haben Impfstraßen und Ärzte kaum noch was zu tun, die Politik tut wenig. Obwohl sogar der dritte Stich, die Booster-Impfung, zum Thema wird. Wer die hat, könnte jetzt – am Beginn der fünften Welle – im Vorteil sein.
Das KURIER Videoteam hat das zweite Jahr der Pandemie kurz zusammengefasst:
Video: Die fünf wichtigsten Fragen zu Omikron
Wie ansteckend ist die neue Variante wirklich? Wie gut helfen die aktuellen Impfstoffe gegen Omikron? Oder braucht es neue Impfungen? Leben-Ressortchefin Laila Docekal erklärt die 5 wichtigsten Fragen.
Corona-Medikament Molnupiravir wirkt deutlich schwächer als angegeben
Laut Hersteller MSD schützt das Medikament in nur 30 Prozent der Fälle vor einem schweren Krankheitsverlauf.
Das neue Corona-Medikament Molnupiravir des US-Pharmakonzerns MSD ist nach Herstellerangaben deutlich weniger wirksam als bislang angegeben. Laut am Freitag von Merck Sharp & Dohme (MSD) vorgelegten Zahlen senkte die auch unter dem Namen Lagevrio bekannte Pille in einer klinischen Studie das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes um 30 Prozent. Anfang Oktober hatte das Unternehmen auf Grundlage vorläufiger Zahlen noch von einer Senkung um 50 Prozent gesprochen.
Damals hatten aber noch nicht Daten zu allen Teilnehmern der klinischen Studie vorgelegen. Das ist jetzt der Fall. Molnupiravir war Anfang November in Großbritannien als erstem Land weltweit zugelassen worden. Derzeit prüft die EU-Arzneimittelbehörde EMA eine Zulassung und könnte nach eigenen Angaben „innerhalb weniger Wochen“ eine Stellungnahme abgeben. Am Dienstag wird sich zudem ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA mit Molnupiravir befassen.
Das antivirale Medikament verringert die Fähigkeit des Coronavirus, sich in den Körperzellen zu vermehren, und bremst damit die Weiterentwicklung von Covid-19 ab. Ein ähnliches Mittel hat der US-Pharmariese Pfizer entwickelt. Anfang November gab Pfizer die Wirksamkeit seines Medikaments Paxlovid mit 89 Prozent an.
Die Pillen haben den Vorteil, dass sie einfach zu Hause eingenommen werden können. Andere Mittel wie das antivirale Medikament Remdesivir müssen dagegen intravenös verabreicht werden. Die US-Regierung gab vergangene Woche eine Großbestellung von zehn Millionen Packungen des Pfizer-Medikaments für 5,3 Milliarden Dollar (knapp 4,7 Milliarden Euro) bekannt. Die Bestellung erfolgte unter Vorbehalt einer FDA-Zulassung.
EU-Vergleich: Gelten in Wien die strengsten Maßnahmen Europas?
Ein Überblick über den Inzidenzwert, die Impfrate und die verhängten Maßnahmen Österreichs im EU-Vergleich.
Von Donnerstag auf Freitag wurde der bisherige Höchstwert an Neuinfektionen in diesem Jahr erreicht: 9.388 neue Fälle wurden bei den Behörden registriert. Die 7-Tages-Inzidenz liegt damit in Österreich inzwischen bei 518,98.
Schon gestern schaffte Österreich es erstmals seit langem wieder unter die traurige Top Ten der EU-Mitgliedsstaaten mit den höchsten Inzidenzwerten:
Auch bei der Impfrate ist Österreich in Europa unterdurchschnittlich unterwegs: Mit rund 128 Impfungen pro 100 Einwohner liegt man noch knapp vor Litauen, Griechenland und Tschechien, aber klar unter dem EU-Schnitt (133 Impfungen pro 100 Einwohner).
Nachbarn wie Deutschland, Italien oder auch Ungarn liegen im Ranking vor Österreich:
Vertreter aus Bund und Ländern treffen sich aufgrund der verschärften Situation heute Abend zum großen Corona-Gipfel. Dabei soll über einheitliche, bundesweite Maßnahmen entscheiden werden. Es ist wohl mit deutlichen Verschärfungen zu rechnen.
Gelten in Wien die strengsten Maßnahmen Europas?
Auf strengere Regelungen im Vorfeld der abendlichen Sitzung drängt vor allem die Wiener Landesregierung, die gestern bereits vorgeprescht ist. Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) haben am Donnerstag die Verschärfungen ab kommender Woche angekündigt: In der Bundeshauptstadt dürfen demnach bereits ab Ende nächster Woche nur noch Geimpfte und Getestete in Lokale, zu Friseuren oder anderen körpernahen Dienstleistern und zu Zusammenkünften mit mehr als 25 Personen.
Damit zählen die aktuell in Wien geltenden Maßnahmen zu den strengsten Europas. Doch es gibt aktuell noch ein paar Regionen, in denen ähnlich harte Einschränkungen des öffentlichen Lebens gelten:
In Estland, dem EU-Mitgliedsstaat mit der aktuell höchsten 7-Tages-Inzidenz, gilt etwa seit dem 25.10. eine reine 2-G-Regel für die Gastronomie und Veranstaltungen, sowie Museen und Sportplätze. Ein negatives Testergebnis, auch mittels PCR-Test, zählt hier nicht mehr.
In Griechenland müssen ab morgen Ungeimpfte und Ungenesene zweimal pro Woche einen negativen PCR-Test durchführen – auf eigene Kosten – wenn sie am öffentlichen Leben teilnehmen wollen. Dazu zählt neben dem Zutritt zum Arbeitsplatz auch jener zu Banken, Behörden, öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Einzelhandel, der Gastronomie und körpernahen Dienstleistungen wie Frisörsalons. Auch Schülerinnen und Schüler sind zweimal wöchentlich zu Tests verpflichtet, hier darf es aber auch ein Selbsttest sein.
Auch in Rumänien gelten strengere Maßnahmen als in Wien. Hier gilt im ganzen Land aufgrund eines ausgerufenen Ausnahmezustands (der noch bis zum 10. November gilt) eine nächtliche Ausgangssperre für Ungeimpfte und Ungenesene: Von 22:00 Uhr bis fünf Uhr morgens dürfen sich nur noch Geimpfte Personen ohne nachweisbaren, triftigen Grund (Impfung, Betreuungspflicht für Kinder oder Angehörige, Weg zum Arbeitsplatz) im öffentlichen Raum aufhalten.
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