Zustimmung nach Empfehlung der EMA Formsache. Erster Totimpfstoff der französisch-österreichischen Firma
Das französisch-österreichische Biotechunternehmen Valneva hat am Freitag die Marktzulassung seines Covid-19-Impfstoffs durch die EU-Kommission bekannt gegeben. Die Kommission folgt damit der gestrigen Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Dieser empfahl den Impfstoff zur Verwendung als Erstimpfung bei Menschen von 18 bis 50 Jahren. Die Zustimmung der EU-Kommission galt als Formsache.
In der Europäischen Union ist es damit der sechste zugelassene Covid-19-Impfstoff und der erste sogenannte Totimpfstoff. Das Vakzin enthält das inaktivierte SARS-CoV-2-Virus sowie zwei Wirkverstärker. Valneva hatte erst vor kurzem die Zukunft seines Totimpfstoffs infrage gestellt, nachdem die EU-Kommission angekündigt hatte, den Vorabkaufvertrag für das Vakzin wegen Verzögerungen im Zulassungsprozess möglicherweise zu kündigen.
Einziger europäischer Totimpfstoff
Beim Valnevas Covid-Vakzin VLA2001 handelt es sich um den einzigen Ganzvirus-Impfstoffkandidaten („Totimpfstoff“), der in Europa entwickelt wurde. Die Marktzulassung gilt für alle 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie für Island, Liechtenstein und Norwegen. VLA2001 ist bereits in Großbritannien und Bahrain und seit 13. Mai auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten zugelassen.
„Nachdem wir jetzt die vollständige Marktzulassung erhalten haben, hoffen wir, dass die Europäische Kommission und ihre Mitgliedstaaten Bestellungen platzieren werden, die diese Nachfrage widerspiegeln“, hieß es am Freitag in einem Statement von Thomas Lingelbach, Chief Executive Officer von Valneva. 15 Prozent der Europäer über 18 Jahren seien noch nicht geimpft, man glaube mit dem inaktivierten Impfstoff könne die Durchimpfungsrate erhöht werden.